Editorial

Bewegte Zeiten –
für alle und überall

So viele Veränderungen wie 2020 gab es noch nie: Intern durch den Abschluss unseres Transformationsprojekts LEO, mit dem wir den Weg für die durchgängige Selbstorganisation geebnet haben. Und extern durch die fast täglichen Neuerungen rund um Covid-19.

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Jürg Neff
Vereins- und Verwaltungs­ratspräsident

Christina Brunnschweiler
CEO Spitex Zürich Limmat

Wie für so viele war 2020 für uns ein Jahr mit Unsicherheiten und Einschränkungen. Das zeigt sich auch an unserem Geschäftsbericht: Um unsere Kund*innen vor Covid-19 zu schützen, haben wir dieses Jahr darauf verzichtet, sie in Wort und Bild einzubeziehen.

Finanzen und Leistungen

Wie im Vorjahr stagnierte 2020 die Nachfrage in allen Quartieren. Nach einem guten Start ins Jahr, nahm sie zuerst ab und erholte sich erst im letzten Quartal wieder. In der ersten Pandemiewelle verzichteten rund 10 % der Kund*innen vorübergehend auf unsere Einsätze. Ab Oktober 2020 betreuten wir demgegenüber deutlich mehr an Covid-19 erkrankte Kund*innen zu Hause.

Zusätzliche Kosten für Hygienemassnahmen, der Ausfall von Mitarbeitenden durch Quarantäne usw., zusammen mit den letzten Auswirkungen des Organisationsentwicklungs­projekts – all dies belastete unser Jahresergebnis. Insgesamt schlossen wir das Jahr mit einem Verlust ab.

Kundschaft und Qualität

Die Kundenbefragungen zeigten positive Resultate: Dank der konsequenten Umsetzung der Kleinteams sind unsere Kund*innen zufriedener mit der Kontinuität und der direkten Erreichbarkeit.

Weiterhin werden die Instrumente CIRS (Critical Incident Reporting System) und das Beschwerdemanagement aktiv und gut genutzt. Erfreulich ist auch, dass sich das Team des D-Mobils, das Anfang Jahr von der Diakonie Nidelbad zu Spitex Zürich kam, sehr gut integriert hat.

Strategie und Organisation

Trotz Covid-19 konnten wir im Sommer 2020 unser grosses Transformationsprojekt zu Ende führen. Im Herbst haben wir als Konsequenz daraus die unterstützenden zentralen Bereiche so organisiert, dass sie ab dem 1.1.2021 die Teams an der Basis bestmöglich unterstützen. Die allermeisten Basis-Teams nehmen die Verantwortung für ihre Kund*innen und für sich als Team hervorragend wahr und achten sorgfältig auf ihre Auslastung. Das zeigte sich eindrücklich während der Covid-19-Wellen: Die Schutzmassnahmen wurden eingehalten, auf kranke Kolleg*innen oder solche in Quarantäne und mit Betreuungsaufgaben wurde Rücksicht genommen.

Die Teams schätzten den Austausch und die Zusammenarbeit mit dem internen Pandemiestab, der mit Hotline und per E-Mail an sieben Tagen während 15 Stunden erreichbar war. Uns freute das positive Medienecho, das unsere Positionierung im Markt stärkt.

Zu guter Letzt wurde im November die gesamtstädtische Spitexstrategie 2022 mit erweiterten Angeboten unter anderem für chronisch oder psychisch Kranke sowie Menschen mit demenziellen Entwicklungen erfolgreich abgeschlossen.

Mitarbeitende

Unser Modell der Selbstorganisation zieht viele neue Mitarbeitende an. Mit einer frischen Personalmarketingkampagne gemeinsam mit Spitex Zürich Sihl gehen wir neue Wege und setzen auch Social-Media-Kanäle ein.

Die meisten Mitarbeitenden fühlen sich im eigenen Team und mit dem Arbeitsvolumen wohl. Das zeigen unsere Umfragen.

Wir wollten uns anlässlich unseres 10-jährigen Bestehens mit einem grossen Fest für die Mitarbeitenden und Kund*innen bei allen bedanken. Covid-19 hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen gelang es uns, unsere Mitarbeitenden mit einem Gutschein in einem trendigen, nachhaltig produzierten Etui für Hygienemasken zu überraschen und ihnen so zu danken.

Ausblick

2021 werden wir die neue Organisationsform aus dem Transformationsprojekt LEO stabilisieren. Ziel ist, vermehrt in den Quartieren aktiv zu werden, um so noch bessere Netzwerke zu knüpfen. Dank der Bündelung unserer Kräfte im Innovationsbereich werden wir uns verstärkt in Forschungs- und Entwicklungsprojekten engagieren – gemeinsam mit Partnern von Hochschulen, Behörden, Versicherern und weiteren Leistungsanbietern.

Auch im Jahr 2021 werden wir uns weiter zu gemeinsamen strategischen Themen mit der Stadt, mit Spitex Zürich Sihl und mit SAW austauschen.

 

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